Ziel des Projektes Fordergrund ist es, für bildungsbenachteiligte Menschen – insbesondere MigrantInnen und Frauen – Lernangebote im Bereich der Basisbildung mit dem Fokus Empowerment und (politische) Selbstrepräsentation zu entwickeln und umzusetzen. Gefördert wird das Projekt Fordergrund aus Mitteln des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.
Im Februar 2012 begann nowa im Zuge des Projektes Fordergrund gemeinsam mit ISOP – Innovative Sozialprojekte, ZEBRA und ZSI – Zentrum für soziale Innovation, mit der Grundkonzeption dieser Lernangebote, wobei der Schwerpunkt von Beginn an in der konsequenten Mitgestaltung aller am Bildungsprozess Beteiligten lag. Nicht ohne Grund schreibt sich Fordergrund also mit F – das F steht für Fordern in Hinblick auf Selbstbestimmtheit und politische Partizipation.
Als erstes Ergebnis des gemeinsamen Entwicklungsprozesses, startete im November 2012 das Lernangebot „Im Fordergrund lernen“, bei dem bis Jänner 2014 ein Einstieg laufend möglich war. Alle TeilnehmerInnen besuchten hier zuerst eine 6- bis 7-wöchige Basisgruppe, im Zuge derer sie sich mit dem Begriff Lernen auseinandersetzten, bisherige (Lern)erfahrungen reflektierten und sich bereits erworbener (Lern)kompetenzen bewusst wurden. Hauptziel dieser Phase des Lernangebotes war es, dass die TeilnehmerInnen selbst sehr genau definieren können, was sie schon können und was sie in ihren nächsten Schritten noch dazu lernen wollen. Außerdem beschäftigten sich die TeilnehmerInnen in dieser Phase damit, wie sie selbst am besten lernen, um später die eigenen Lernprozesse vermehrt selbstständig gestalten zu können. Um die im Zuge der Basisgruppe geplanten nächsten Schritte dann in die Tat umzusetzen, besuchen die TeilnehmerInnen individuell auf sie und ihre Bedarfe zugeschnittene Lerngruppen. Hier erarbeiten die TeilnehmerInnen sich die Inhalte, die sie wirklich lernen wollen und brauchen, um ihren Alltag besser zu bewältigen, sich beruflich neue Perspektiven zu eröffnen und politisch verstärkt teilhaben zu können. Auch methodisch sind die Lerngruppen konsequent an den TeilnehmerInnen ausgerichtet – die Teilnehmerinnen lernen hier so, wie es für sie am besten ist. Darüber hinaus bieten die Lerngruppen den TeilnehmerInnen die Möglichkeit, sich selbst als ExpertInnen zu erfahren und nach außen hin zu positionieren, indem sie einerseits andere an ihrem Wissen teilhaben lassen und andererseits eine Plattform bekommen, um ihre Gedanken, Meinungen und Anliegen im kleinen oder großen Rahmen öffentlich zu machen.
Die Erfahrungen mit der Entwicklung und Umsetzung dieses Lernangebotes sollen mit Unterstützung der TeilnehmerInnen ab Herbst 2013 im Rahmen des Projektes an ErwachsenenbildnerInnen, MultiplikatorInnen und (politische) EntscheidungsträgerInnen weiter gegeben werden. Dazu sind gemeinsame Publikationen sowie Train-the-TrainerInnen-Veranstaltungen geplant.